Mittwoch, Tag 5: In der Umgebung von Dombas

Dovrefjell-Nationalpark

Da wir heute nicht ins nächste Hotel weiter fahren müssen, haben wir den ganzen Tag zur freien Verfügung. Morgens machen wir uns auf zum nahegelegenen Fokstumyra Vogelschutzgebiet, durch den ein ca. 7 km langer Wanderpfad angelegt ist. Wir erkundigen uns, wie im Roadbook beschrieben, beim Bauern in der Nähe des Parkplatzes, ob der Wanderpfad begehbar ist und machen uns dann auf den Weg. Eine sumpfige Hochmoor und Heidelandschaft erwartet uns. Überall begleiten uns Erikapflanzen und Flechten. Der Weg ist zu großen Teilen mit Bohlen befestigt oder führt über schmale Holzstege durch die sumpfigen Gebiete. Wir sind zwar um 9 Uhr morgens noch die einzigen Besucher, jedoch ist das auch schon zu spät, um Vögel zu beobachten. Hin und wieder scheuchen wir durch unsere Anwesenheit kleinere Vögel auf, die irgendwo im Busch neben dem Weg einen vermeintlich ruhigen Platz gefunden haben. Allerdings fehlt uns trotz des ganzen freien Tages auch die Zeit, uns stundenlang auf Vogelbeobachtung zu begeben und so genießen wir einfach die Landschaft, die sich an diesem Morgen besonders dramatisch darstellt. Die Snohetta (Schneemütze), der höchste Berg hier in der Gegend und auch die anderen Gipfel sind noch ziemlich wolkenverhangen. Allerdings deutet sich schon ab und zu die Sonne zwischen den Wolken an und sorgt so für eine tolle Beleuchtung der Wiesen und Sümpfe, während die Berge dahinter unter dunklen Wolken wie schwarze Schatten dastehen. Im weiteren Laufe des Tages setzt sich dann immer mehr die Sonne durch und die Nebelschwaden über den Bergen verziehen sich zusehends. Nachmittags fahren wir nochmal ein Stück in Richtung Lillehammer zurück. Da wir zügig vorankommen wollen, nehmen wir diesmal die E6 in Richtung Otta. In Selsverket biegen wir ab zu den „weißgekleideten Priestern“ Kvitskriuprestene. Das sind Erdpyramiden die durch Regen und Erosion entstanden sind. Dunkle, harte Steine schützen die kalkhaltige Erde darunter vor der Erosion und so bleiben an solchen Stellen pyramidenähnliche Säulen zurück, die einen schwarzen Kopf haben. Ein einzigartiges Phänomen hier im skandinavischen Raum. Das letzte Stück der Straße zum Parkplatz ist mit einer Schranke versehen. An der Schranke steht ein Kasten mit Infomaterial und der Bitte, doch eine freiwillige Maut zu bezahlen, wenn man sich die weißen Priester ansehen möchte. Man füllt einen Zettel aus, den man hinter die Windschutzscheibe legt und eine Kopie davon kommt mit dem Geld in eine Art Briefkasten. Es ist keine Person oder Kamera da, die überwacht, ob man auch wirklich bezahlt. Es scheint zu funktionieren, wir sind nicht alleine und auch andere bezahlen diese freiwillige Maut.